14
Juli
2021

9. Bayerische Woche der Geodäsie: Von Geschäftsleerständen, Navis und zerbrechenden Bergen

Die Darstellung des Klimawandels, Städte-Simulationen und Drohneneinsätze sind einige der Einsatzgebiete der Geodäsie

Mit Gummistiefeln und Gerätschaft das Gelände vermessen – diese Aktivität zählt auch zu den Aufgaben von Vermesserinnen und Vermessern, jedoch umfasst die sogenannte „Geodäsie“, die „Wissenschaft von der Ausmessung und Abbildung der Erdoberfläche“, heutzutage deutlich mehr Themen und Tätigkeiten. Um diese kennenzulernen, können sich Schülerinnen und Schüler sowie Interessierte während der "Bayerischen Woche der Geodäsie" eingehend informieren und mitmachen.

Foto TUM / Ludwig Hoegner
Der Berg Hochvogel im Allgäu: Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler dokumentieren den Prozess des Abbruchs. (Foto TUM / Ludwig Hoegner)

Um einige Beispiele zu nennen:

Über die Leerstandskartierung können die Teilnehmenden den Ort und das selbst aufgenommene Foto eines aufgegebenen Geschäftes eingeben sowie Vorschläge machen, was man sich nun dort wünscht.

In Workshops zur 3D-Rekonstruktion wird erläutert, wie man historische Gebäude oder Gelände darstellen kann. So haben an der Hochschule für angewandte Wissenschaften Würzburg-Schweinfurt z.B. Studierende die Würzburger Domstraße sowie die Stadt Würzburg im Jahr 1835 und heute wiederauferstehen lassen, außerdem wurde eine Basaltwand im Markt Parkstein über 3D visualisiert. Um Steinformationen geht es auch in einem weiteren Angebot: Wie ein Berg zerbricht, dokumentiert die Geodäsie in der Überwachung des sogenannten „Hochvogels“ im Allgäu. Eine große Spalte verläuft aktuell durch den Gipfel, ein Teil wird abrutschen. In einer Story zeigen Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler, welche Messverfahren beim Monitoring zum Einsatz kommen, welche Bewegungen und Veränderungen erkennbar und relevant sind für weitere Handlungen, z.B. Evakuierungen und Straßensperrungen.

Die Woche der Geodäsie zeigt nicht nur regionale Phänomene, sie geht z.B. auch nach Ghana, Afrika: Hier zeigt die FHWS die Anwendung eines Geoinformationssystems für ein Krankenwagen-Management anhand eines humanitären internationalen Projekts: Freiwillige „Mapperinnen“ und „Mapper“ beteiligen sich an dem Projekt, um Menschen vor Ort helfen zu können. Darüber hinaus werden auch Einsatzmöglichkeiten von Drohnen aufgezeigt. Die Teilnehmenden erfahren außerdem mehr über die Darstellungsmöglichkeiten des Klimawandels, die Vermessung der Erde vom Weltraum aus, Weltraum-Schrott oder über die Form der Erde.

Grafik Screenshot / Lehrstuhl für Geoinformatik an der TU München
Mit dem berührungslosen Verfahren der sogenannten Photogrammetrie können aus Fotos 3D-Modelle erstellt werden. (Grafik Screenshot / Lehrstuhl für Geoinformatik an der TU München)

Zum Programm der Aktionswoche:

Themen:

  • Effective Ambulance Management System – Einsätze von Geodäsie
  • Mit Handy und Webbrowser Leerstände kartieren
  • Interaktive semantische 3D-Stadtmodelle für Analysen und Simulationen
  • Laserscanner
  • Wärmebildkameras
  • Photogrammetrie
  • Ein Berg zerbricht
  • Tutorial 3D-Rekonstruktion

Studium:

  • Der Studienbereich Geo an der FHWS
  • Geodäsie und Geoinformation an der Technischen Universität München (TUM)
  • Studienangebot an der OTH Amberg-Weiden
  • Die Fakultät für Geoinformation an der Hochschule Bayern
  • Berufsschule für Vermessungstechnikerinnen und –techniker

Verband:

IGVB – Ingenieurverband Geoinformation und Vermessung in Bayern e.V.

Die Angebote der FHWS, die Bachelorstudiengänge Vermessung und Geoinformatik, Geovisualisierung sowie der Masterstudiengang Geodatentechnologie, können auch über die Aktionswoche (bis 16. Juli) hinaus besucht werden über geo.fhws.de

 

 

 

 

 

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