06
November
2022

Jade Hochschule gewinnt Wichmann Innovations Award

Neue Wege in der computergestützten Ausbildung

Bei der Intergeo 2022 in Essen gewann ein Projektteam der Jade Hochschule, der Kiewer Nationalen Universität für Bauwesen und Architektur (KNUCA) und der Universität Bamberg den angesehenen Wichmann Innovations Award für die beste Software-Entwicklung. Unter Leitung von Prof. Dr. Thomas Luhmann, Institut für Angewandte Photogrammetrie und Geoinformatik (IAPG), hat die Gruppe um Dr. Maria Chizhova (Universität Bamberg, Lehrstuhl für Digitale Denkmaltechnologien), Dr. Denys Gorkovchuk und Dr. Julia Horkovchuk (beide KNUCA), Dr. Darius Popovas (IAPG) und Prof. Dr. Mona Hess (Universität Bamberg) einen virtuellen Laserscanner entwickelt, mit dem Studierende insbesondere aus entwicklungsschwachen Ländern Methoden und Auswertungen mit terrestrischem Laserscanning durchführen können, ohne selbst ein reales Gerät zur Verfügung haben zu müssen. Durch die Corona-Pandemie hat sich diese Möglichkeit auch auf viele andere Hochschulen übertragen, die auf reine Online-Lehre angewiesen sind.

Foto: Jade HS
Preisverleihung bei der Intergeo in Essen (v. li.): Dr. Julia Horkovchuk, Prof. Dr. Thomas Luhmann, Dr. Denys Gorkovchuk, Dr. Darius Popovas (Foto: Jade HS)

„Mit dem virtuellen Laserscanner beschreiten wir ganz neue Wege der computergestützten Ausbildung und haben damit großes Interesse bei Herstellern und Anwendern von Laserscannern geweckt“, sagt Luhmann.

Foto: Jade HS
Das Projektteam auf dem Ukraine-Stand der Intergeo (v. li.): Dr. Maria Chizhova, Prof. Dr. Thomas Luhmann, Dr. Julia Horkovchuk, Dr. Darius Popovas, Dr. Denys Gorkovchuk (Foto: Jade HS)

Der virtuelle Laserscanner VRscan3D wird im Rahmen eines vom Deutschen Akademischen Austauschdienst (DAAD) geförderten mehrjährigen Programms entwickelt, das die Förderung ukrainischer Hochschulen im Bereich digitaler Lehre unterstützt. Das System ist in der Game Engine UnReal entwickelt worden und erlaubt Anwender_innen, sich interaktiv in einer virtuellen 3D-Umgebung (beispielsweise innerhalb oder außerhalb eines Gebäudes) zu bewegen, Scannerstandorte zu wählen und anschließend virtuell das Objekt zu scannen. Daraus entstehen eine oder mehrere 3D-Punktwolken, die durch Farbe, Intensität und Messrauschen weitgehend realistisch sind. Diese Daten können dann anschließend in Standardprogrammen zur Punktwolkenverarbeitung weiter prozessiert werden, etwa um daraus BIM-Modelle abzuleiten. Auf diese Weise kann der gesamte Messablauf sehr praxisnah abgebildet und geübt werden.

Beispiel eines virtuellen Scans in VRscan3D
Beispiel eines virtuellen Scans in VRscan3D

Auf der Intergeo hat das Programm großes Interesse bei Herstellern von Laserscannern und Anwendern aus Wissenschaft und Praxis hervorgerufen. Eine kostenlose Softwareversion und weitere Informationen zum Projekt sind unter vrscan3d.com abrufbar. „Ich freue mich, dass wir uns beim Wichmann Innovations Award gegen mehrere professionelle Softwareprodukte durchsetzen konnten. Das belegt auch die hohe Qualität unserer Arbeit in einem deutsch-ukrainischen Entwicklungsteam“, erklärt Luhmann.

Hintergrund

Der Wichmann Innovations Award wird in den Kategorien Hardware und Software jährlich vom Wichmann Verlag verliehen. Die Gewinner werden durch eine Fachjury und ein öffentliches Online-Votum ermittelt.



 



 



 

 

 

Alle News im Monat: 11-2022

Social Bookmarks

Wir benutzen Cookies
Cookies ermöglichen eine bestmögliche Bereitstellung unserer Dienste. Mit der Nutzung von GEObranchen.de und unseren Diensten erklären Sie sich damit einverstanden, dass wir Cookies verwenden.