19
Mai
2025

Frankenberg ist mit Datenplattform auf dem Weg zur Smart City

Noch bis Ende September 2025 läuft das Smart-City-Projekt „Frankenberg – smart, vernetzt, nachhaltig“ der Stadt Frankenberg (Eder). Das Projekt mit einem Gesamtvolumen von rund 2 Mio. Euro wird vom Hessischen Ministerium für Digitalisierung und Innovation über das Programm „Starke Heimat Hessen“ gefördert. Frankenberg hat damit verschiedene Pilotprojekte angestoßen, testet und sammelt Erfahrungen mit neuen Anwendungen, die dann auch anderen Kommunen eine Hilfestellung bieten sollen.

(v. l.) Smart-City-Manager Henning Huchthausen, die Fachbereichsleiter Jürgen Saure und Sebastian Prause, Bürgermeisterin Barbara Eckes, ekom21-Direktor Björn Brede, Produktmanagerin Thea Januschewski, UI!-Geschäftsführer Matthias Weis und Projektmanager Peter Heuser (UI!) beim Pressetermin
(v. l.) Smart-City-Manager Henning Huchthausen, die Fachbereichsleiter Jürgen Saure und Sebastian Prause, Bürgermeisterin Barbara Eckes, ekom21-Direktor Björn Brede, Produktmanagerin Thea Januschewski, UI!-Geschäftsführer Matthias Weis und Projektmanager Peter Heuser (UI!) beim Pressetermin

Die offene urbane Datenplattform „cosma21“ steht für die Stadt im Zentrum des Projekts. Vor rund einem Jahr hat die Stadt die Datenplattform des kommunalen Gebietsrechenzentrums ekom21 beauftragt, um damit verschiedene Anwendungsfälle, englisch Use Cases, umzusetzen und abzubilden. Die Idee: Daten aus verschiedenen Bereichen werden von Sensoren erfasst, auf der Datenplattform gebündelt, für die weitere Nutzung aufbereitet und in einem Dashboard abgebildet. Im Landkreis ist Frankenberg die erste Stadt, die mit cosma21 arbeitet und den Smart City-Ansatz so umfassend verfolgt.

„Frankenberg geht mit seinem Smart City-Ansatz hier voran und die bisherigen Projektergebnisse machen die Tür zu einer vernetzten Stadt weit auf“, erklärt Frankenbergs Bürgermeisterin Barbara Eckes. „In einigen Bereichen ist die Vernetzung zukünftig sicher auch kommunenübergreifend sinnvoll, denn Naturereignisse wie ein Hochwasser machen auch nicht an der Stadtgrenze Halt.“

„Ich freue mich sehr, dass das Smart City-Projekt in Frankenberg sichtbare Fortschritte macht“, äußert sich auch Hessens Digitalministerin Prof. Dr. Kristina Sinemus positiv. „Mit der Förderung in Höhe von rund 1,8 Millionen Euro im Rahmen unseres Programms ‚Starke Heimat Hessen‘ unterstützen wir die Stadt gerne dabei, noch smarter, nachhaltiger und lebenswerter zu werden. Der Einsatz digitaler Technologien – wie jetzt beim Smart Parking – zeigt, wie innovative Lösungen den Alltag der Menschen ganz konkret verbessern können.“

Smart Parking

Im Bereich Smart Parking sind gleich zwei Projekte in der Testphase. An den Einfahrten von zwei großen öffentlichen Parkplätzen sind vor Kurzem Sensoren installiert worden, die die jeweilige Belegung der Parkplätze aufzeichnen. Darüber hinaus wurden die beiden Wohnmobilstellplätze am Philipp Soldan Forum sowie auf der Wehrweide mit Belegungssensoren ausgestattet.

Die Stadt hat sich bei den Parkplätzen für Wärmesensoren entschieden, die jedes Fahrzeug an der Zufahrt zum Parkplatz erfassen und zählen. Übertragen wird an die Datenplattform nur eine Zahl; weitere Informationen wie Fahrzeugtyp, Insassen oder Parkdauer werden nicht erfasst.

Die Erhebung liefert in Zukunft verlässliche Belegungszahlen in Echtzeit für die beiden wichtigen innerstädtischen Parkplätze – getreu dem Grundsatz „wissen statt glauben“. Bürger werden die Belegung auf dem Dashboard der Stadt einsehen und so ihre Parkentscheidung anpassen können, sodass der Parksuchverkehr reduziert werden kann. Das System kann so bei Bedarf zukünftig auch die Basis für ein größer angelegtes Parkleitsystem sein.

Die Datenerfassung bei den Wohnmobilstellplätzen erfolgt auf andere Weise. Die einzelnen Stellplätze wurden mit Bodensensoren ausgestattet. Durch die Platzierung der Sensoren kann dabei zwischen Wohnmobilen und (falsch) geparkten Autos unterschieden werden. Der Mehrwert besteht hauptsächlich darin, dass Wohnmobilisten zukünftig im Vorfeld sehen können, ob Stellplätze frei sind. So werden unnötige Fahrten vermieden. Für die Stadtverwaltung und das Tourismusmanagement sind Auswertungen zu Nutzungshäufigkeit, Belegungsdauer und Auslastung interessant.

Über das Dashboard sind die Belegungszahlen der Parkplätze bald schon online für die Öffentlichkeit einsehbar. So könnte jede und jeder schon vor der Fahrt nach Frankenberg sehen, ob ein Park- oder Stellplatz frei ist.

Smart Lighting

Die Stadt hat insbesondere entlang der Radwege und an einem zentralen innerstädtischen Parkplatz neue Straßenbeleuchtung mit zusätzlichen Sensoren für „mitlaufendes Licht“ aufgestellt und in die Datenplattform integriert. Die Leuchten werden nur bei Bewegung aktiviert und gehen nach einer definierten Zeit wieder aus. Das Prinzip „Licht bei Bedarf“ (light on demand) reduziert den Stromverbrauch sowie die Lichtverschmutzung im sensiblen Naturraum – ohne Abstriche bei der Sicherheit von Passanten und Fahrradfahrenden. Gleichzeitig erleichtert die Technik die Einrichtung und Wartung der Leuchten.

Die neuen smarten Leuchten, die sich aus der Ferne auch steuern lassen und Probleme selbstständig melden, sind schon komplett in die Datenplattform integriert. Hinter den Kulissen werden Status und Energieverbräuche der Straßenlaternen, aber auch die CO2-Einsparung durch die neue Technologie erfasst. Das hilft, den Energieverbrauch der Stadt und Erfolge beim Energiesparen stets im Blick zu behalten.

Aufgrund der ersten positiven Erfahrungen mit den smarten Leuchten aus dem Förderprojekt hat die Stadt bereits weitere mit der gleichen Technologie installieren lassen.

Mehr Transparenz durch die Datenplattform

Björn Brede, Direktor der ekom21, erklärt: „Durch die Nutzung unserer Digitalisierungsplattform für die Umsetzung des Onlinezugangsgesetzes (OZG) und unserer Urbanen Datenplattform ergeben sich zahlreiche Vorteile. In Kombination mit Daten aus unseren kommunalen Fachverfahren ermöglichen wir medienbruchfreie Prozesse, barrierefreie Dokumente und Lösungen, raumbezogene Daten sowie eine zielgruppenorientierte Visualisierung der Daten und neu generiertes Wissen – einerseits für Entscheider in der Verwaltung, zum Steuern von Prozessen und zur Visualisierung und Transparenz für die Öffentlichkeit“.

Die Datenplattform soll auch in Frankenberg zukünftig als Drehscheibe fungieren – einerseits als Basis für die interne Datensammlung zur Entscheidungsfindung und Arbeitserleichterung und andererseits auch für die Kommunikation nach außen. Für interessierte Bürgerinnen und Bürger hingegen werden über das Genannte hinaus schon bald auch lokal gemessene Wetter- und Luftqualitätsdaten, Gewässerpegelstände und die Füllstände einzelner Abfallbehälter einsehbar sein. Aktuell läuft der Testbetrieb und es werden bereits Wasserstandsdaten vom Hessischen Landesamt für Naturschutz, Umwelt und Geologie (HLNuG) eingespielt. In Zukunft sollen eigene städtische Sensoren die Daten ergänzen.

„Wir sammeln mit unseren Use Cases aktuell nicht nur relevante Daten, sondern auch jede Menge Erfahrungen, von denen sowohl die Verwaltung wie auch die Bürgerschaft profitieren wird. Mit Blick in die Zukunft sind auf jeden Fall auch noch weitere spannende Anwendungen denkbar“, schaut Frankenbergs Smart-City-Manager Henning Huchthausen weiter nach vorne.

Weitere Informationen: https://www.frankenberg.de/wirtschaft-stadtentwicklung/stadtentwicklung/smart-city

 

 

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