20
Mai
2021

Letzte Maßnahme im Flurbereinigungsverfahren Grebenhain-Crainfeld

Natur erleben mit der Biberbank

Am Pfingstweg in Crainfeld wurde eine „Biberbank“ im Beisein von Beteiligten des Flurbereinigungsverfahrens aufgestellt. Es ist die letzte Maßnahme im Verfahren, das kurz vor dem Abschluss steht. Die Eigentumsregelungen sind abgeschlossen. Die „Biberbank“ ist eine Motivbank, versehen mit Holzfiguren und kann von Kindern erklettert werden.

© AfB Fulda
Von links nach rechts: Sebastian Stang, Timo Karl, Jörg Uwe Praetz, Joachim Schönfeld, Gabriele Orf und Erwin Schmalbach bei der Aufstellung der Biberbank (© AfB Fulda).

Vor Ort erinnerte Joachim Schönfeld vom Amt für Wirtschaft und den ländlichen Raum des Vogelsbergkreises an den 2015 verstorbenen Natur- und Umweltschützer Walter Kress, der das Flurbereinigungsverfahren als „Chance für die Förderung der Wiesenbrüterpopulation und für die Gewässerentwicklung an Waagbach und Lüder“ erkannt habe. Durch die Zusammenlegung von Flächen durch Flurbereinigung entstand hier das Wiesenbrüterprojekt, dessen Ziel der Schutz besonders gefährdeter Vogelarten und seltener Pflanzen ist. Das besondere und schützenswerte Biotop soll auch der Bevölkerung nähergebracht werden. „Hierfür wurde ein Besucherlenkungs- und -informationskonzept erarbeitet, dass auch eine Zusammenarbeit mit den ansässigen Umweltschulen vorsieht“, berichtet Schönfeld. „Bedingt durch die Pandemie konnte unser Konzept leider noch nicht umgesetzt werden“. Es sind drei Rundwege vorgesehen: Ein Braunkehlchenweg, ein Rotmilanweg und ein Biberweg, nachdem sich letzterer auch in diesem Bereich angesiedelt hat.

Das Konzept sieht auch Holzfiguren zum Erklettern vor, die mit der Biber-Motivbank realisiert wurden. Menschen mit Sehbehinderung können die Natur durch nachgebildete Objekte wie die Biberkelle und die Zähne ertasten und erfassen. Die Bank wurde am Biberrundweg mit Sicht auf die vom Biber erschaffene Burg aufgestellt. Sie wurde von Jörg Uwe Praetz designt und hergestellt.

In seiner Rede dankte Timo Karl von der Außenstelle des Amtes für Bodenmanagement (AfB) in Lauterbach dem Künstler für die gelungene Umsetzung. Gabriele Orf, Sachbearbeiterin für Landschaftsentwicklung beim AfB, hat das Verfahren begleitet und die Herstellung der Bank betreut. Sie geht Ende Mai in Ruhestand. Karl dankte auch ihr für ihren Einsatz und ihr großes Engagement im Verfahren. Ein weiterer Dank ging an die Projektpartner Joachim Schönfeld, den Grebenhainer Bürgermeister Sebastian Stang und Erwin Schmalbach, Vorsitzender der Teilnehmergemeinschaft des Flurbereinigungsverfahrens. Das Flurbereinigungsverfahren sei ein gutes Beispiel dafür, das mit einer guten Zusammenarbeit von Naturschutz, Landwirtschaft und Tourismus unter Berücksichtigung aller Interessen etwas Gutes möglich sei, so Stang. Die Biberbank sei ein Highlight im Projekt. Er begrüße die Ansiedlung des Bibers, dies führe aber auch zu Problemen. Solange er im vorgesehenen Gebiet bliebe, sei er willkommen. Es fehle noch an Biberbetreuern so Stang, die sich bei Interessenskonflikten mit den Betroffenen an einen Tisch setzten.

2002 hat die Flurbereinigungsbehörde des AfB Fulda 74 Hektar Fläche mit Mitteln des Naturschutzbundes (NABU), der Gemeinde und des Vogelsbergkreises angekauft und am Waaggraben und der Lüderaue durch Flurbereinigung zusammengelegt. Die letzten Ausbaumaßnahmen hatten vor zweieinhalb Jahren stattgefunden. Im Vorfeld waren noch Planungsänderungen nötig geworden. So wurden eine Brücke an der Lüder abgerissen, eine weitere am Waagbach erneuert und es fanden umfangreiche Wegeausbaumaßnahmen statt.

Weitere Informationen: www.hvbg.hessen.de

 

 

 

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