20
März
2024

Der Brandenburger Wald im Wandel

Auszubildende der LGB erstellten Karte über die Entwicklung des Brandenburger Waldes über einen Zeitraum von 20 Jahren

Die Welternährungsorganisation FAO (Food and Agriculture Organization of the United Nations) hat Ende der siebziger Jahre den 21. März zum "Internationalen Tag des Waldes" ausgerufen, um auf die Zerstörung von Waldflächen hinzuweisen. Das diesjährige Motto ist „Wälder und Innovation: neue Lösungen für eine bessere Welt“. Mit einer Waldfläche von 1,1 Mio. Hektar und einem Waldflächenanteil von über 37% zählt das Land Brandenburg zu einem der waldreichsten Bundesländer Deutschlands. Der Wald gehört zu Brandenburg wie die märkische Heide und der märkische Sand.

© LGB
Mit einer Waldfläche von 1,1 Mio. Hektar und einem Waldflächenanteil von über 37% zählt das Land Brandenburg zu einem der waldreichsten Bundesländer Deutschlands. © LGB

Drei Auszubildende der LGB haben 2022 die Veränderungen dieses Lebensraums in ihrem Projekt „Der Brandenburger Wald im Wandel“ in den Blick genommen und sich damit für den Ravenstein-Förderpreis beworben. Entstanden ist in diesem Projekt innerhalb der Geomatik-Ausbildung eine Karte mit den Waldflächen Brandenburgs und den vorherrschenden Baumarten, die sowohl den Waldzuwachs bzw. Waldverlust kennzeichnet als auch den Waldzustand, Waldbrände, Schädlingsbefall und Niederschlagsmengen. Anhand der vorhandenen Daten vom Landesbetrieb Forst Brandenburg (LFB), dem Deutschen Wetterdienst und der LGB entschieden sie sich, die Entwicklung von 2002 bis 2021 in einer Übersichtskarte zu zeigen und anhand von begleitenden Grafiken näher zu beleuchten.

Projekt Wald – eine Ideenfindung

„Der Klimawandel nimmt immer mehr seinen Lauf und es fällt auf, dass sich der Zustand des Waldes sichtbar verschlechtert. Das gilt nicht nur für Brandenburg und Deutschland, sondern auch für viele andere Regionen auf der ganzen Welt.“ sagt Paul Brinkmann, Mitglied des damaligen Teams.

Innerhalb von 20 Jahren hat sich der Waldbestand in Brandenburg mit einem leichten Zuwachs nur geringfügig verändert. Vereinzelt wurden ehemals militärisch genutzte Flächen neu als Waldflächen klassifiziert. Anhand der Brandenburg-Karte lassen sich die Waldveränderungen durch den Braunkohletagebau in der Lausitz in Form von Abholzung und Renaturierung gut erkennen.

Der Zustand der Brandenburger Wälder hat sich von 2002 bis 2021 jedoch eindeutig verschlechtert. Grund dafür sind nicht nur die steigenden Temperaturen, sondern auch zu geringe Niederschläge, wie in den Dürrejahren 2018, 2019 und 2020. Zu trockene und heiße Sommer verschlechtern den Zustand von Bäumen und machen sie anfälliger für Schädlinge. Der Schädlingsbefall rührt auch von dem hohen Anteil von Kiefern-Monokulturen her, welche besonders anfällig für Kiefernschädlinge sind.

Aufgrund der extremen Trockenheit in den letzten Jahren hat sich auch die Häufigkeit großer Waldbrände erhöht. Jedes Jahr ist Brandenburg in unterschiedlichem Ausmaß von Waldbränden betroffen. Auf der Übersichtskarte sind Waldbrände dargestellt, bei denen Flächen ab 80 Hektar brannten. Die größten Waldbrände umfassten eine Fläche von ca. 800 Hektar.

Nachhaltige Forstwirtschaft

Ein Lösungsansatz für die genannten Probleme ist der Umbau des Waldes von einer Kiefern-Monokultur hin zu einem Laub- oder Mischwald. Mischwälder sind weniger anfällig für Schädlinge und können mit Extremwetterereignissen, wie Hitze und Trockenheit, besser umgehen. Daher hat sich der Anteil an Kiefern seit dem Jahr 2000 ein wenig reduziert. Der Umbau des Waldes ist und bleibt ein langwieriger, aufwendiger und notwendiger Prozess, trägt er doch zum Schutz von Klima, Wasser und Boden bei. In Karten und anderen Grafiken lassen sich die räumlichen Informationen und Veränderungen im zeitlichen Verlauf anschaulich präsentieren. Die angehenden Geomatiker haben damit nicht nur ihre in der Berufsausbildung erworbenen Kenntnisse in der Gestaltung besonderer Kartengrafiken weiter gefestigt, sondern auch ein aktuelles Thema von großer gesellschaftlicher Relevanz aufgegriffen.
Hintergrundinformationen:

Ravenstein-Förderpreis

Der Ravenstein-Förderpreis ist ein Preis zur Förderung des kartographischen Nachwuchses in der Bundesrepublik Deutschland. Ausdrückliche Zielsetzung der Stifterin Helga Ravenstein war es, den kartographischen Nachwuchs in Deutschland zu fördern, um ein hohes Niveau in der beruflichen Ausbildung nachhaltig zu sichern. Mit dem Preis sollen herausragende kartographische Arbeiten besonders finanziell gewürdigt und die überdurchschnittliche berufliche Qualifikation der Preisträger herausgestellt werden. Informationen zum Ravenstein-Preis sind erhältlich unter: http://www.kartographie-stiftung-ravenstein.de/foerderpreis.html

Die Ravenstein-Projekte der LGB-Auszubildenden sind im Überblick unter dem Stichwort „Ausbildungsarbeiten“ abrufbar unter: https://geobasis-bb.de/lgb/de/karriere/berufsausbildung/

Weitere Informationen: https://geobasis-bb.de

 

Alle News im Monat: 03-2024

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