13
Juli
2019

Absichern? Aber SURE!

Politische Risikobewertung auf subnationaler Ebene

Ob sich ein Unternehmen um Aufträge bewirbt oder ein Konzern sein Supply-Chain-Management auf den Prüfstand stellt, in beiden Fällen geht es darum, mittels einer Risikobewertung die Situation einzuschätzen und Handlungsoptionen einzustufen. Und während ein Zulieferer auf Reputation bedacht ist, setzt eine Unternehmensleitung auf Sicherheit.

Bild DDS
Welche Auswirkungen kann eine Protestbewegung – wie diese hier in Bangkok 2013 – auf ein Unternehmen in Europa haben? Die Betrachtung und Einschätzung politischer Risiken ist ein wichtiger Faktor bei Standortentscheidungen und der Auswahl von Lieferanten. Bild © blanscape, iStock.com.

Die Bewertung von Naturgefahren ist recht bekannt, die Berücksichtigung politischer Konflikte dagegen – ein Gefahrenpotenzial, das sich sehr viel kurzfristiger entwickelt – führt oft noch ein Schattendasein. Das liegt nicht zuletzt daran, dass dessen systematische Beobachtung und Analyse eine große Herausforderung darstellt.

Unter dem Kürzel SURE (Subnational Resilience) bietet das Heidelberger Unternehmen CONIAS ein Risk Rating an, das zwei entscheidende Vorteile bietet: Weltweite Betrachtung von rund 3.800 administrativen Einheiten der ersten Ordnung und monatliche Aktualisierung der Risikobewertung, um der hohen Dynamik in politischen Konflikten Rechnung zu tragen.

Kriegerische Konflikte, Terrorismus oder Unruhen, aber auch Proteste oder Arbeitsniederlegungen können für eine Instabilität in einer Region sorgen, die Materialschäden verursachen, Investoren verunsichern, Arbeitskräftemangel erzeugen, Lieferketten unterbrechen oder sogar das Personal in Lebensgefahr bringen. Interessant ist, dass derartige Konflikte vor allem in großen Flächenstaaten oftmals nur in einzelnen Regionen eines Landes auftreten, während andere Landesteile als sicher einzustufen sind.

Diese Beobachtung führte zu einem Bewertungsansatz auf subnationaler Ebene, der monatlich aktualisiert wird – ein Muss bei der hohen Dynamik. Und die mit SURE gelieferten Aussagen sind aktueller denn je, wie Dr. Nicolas Schank ausführt, Geschäftsführer von CONIAS: „Das internationale System, das lange Zeit eine große Stabilität aufwies, hat sich verändert. Das hat mit der veränderten Position der USA zu tun, aber auch damit, dass mit den nationalistischen Modebewegungen internationale Kooperationen eher infrage gestellt werden, aktiv dagegen gearbeitet und der Nationalstaat in den Vordergrund gerückt wird. Das führt zu ganz neuen Bewegungen und politischen Konfliktlagen, die wir so in den letzten 20 bis 30 Jahren nicht hatten.“

Die Anwendungsmöglichkeiten der politischen Risikobewertung sind vielfältig. Vor allem in Zeiten der nicht mehr wegzudenkenden Globalisierung sollte die Möglichkeit, sich ein fundiertes Bild über die politische Situation in einer Region zu machen, vermehrt in Entscheidungs- und Planungsprozesse eingebunden werden. Mitarbeiter in ein Gebiet mit einem sehr hohen Risikofaktor reisen zu lassen, sollte wohl begründet sein – vor allem, wenn sich benachbarte Regionen anbieten würden, die sichtlich stabiler sind.

Den kompletten Artikel sowie ein ausführliches Interview mit Dr. Nicolas Schank kann in der Ausgebe 2/2019 der DDS Kundenzeitschrift Zoom gelesen werden!

 

 

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